Diese Traube ist in Deutschland hautsächlich unter den Namen "Spätburgunder" bekannt. Ihren Namen leitet sich vom Französischen "Pin" ab, was übersetzte Fichtenzapfen bedeutet, denn die Beerenfrüchte des Pinot Noir erinnern in ihrer Form an diese Zapfen-Art. Die Heimat dieser Traube ist das Burgund in Frankreich, wo diese Traubensorte von den Römern bereits kultiviert wurde und bis zum heutigen Tag unbestritten die besten reinen Pinot Noir-Weine erbringt. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine schwierige Traubensorte: Sie reagiert sehr stark auf Klimaschwankungen, der Weinberg muß sehr behutsam bearbeitet werden, denn der Pinot hat eine dünnhäutige Beerenfrucht, die sonst sehr leicht platzen würde. Dies könnte auch geschehen, wenn man die Beerenfrucht zu lang am Weinstock lässt ("überreife"). Am besten gedeiht der Pinot auf kalkhaltigen Böden an den Südlagen des Weinbergs. Das Alterungspotenzial der Weine aus dieser Rebe ist sehr schwer einzuschätzen, denn die Weine entwickeln sich nicht immer linear zu ihren Alter. Nur Spitzenweine aus dieser Rebe sind sehr langlebig und können ein fantastisches Bouquet entwickeln. Einen reinsortigen Pinot Noir findet man kaum in Südfrankreich. Die Ausnahme ist in der Appellation Limoux, wo es noch einige reine Pinot Noir- Weine gibt. Meist wird der Pinot als Traube für den Crémant de Limoux eingesetzt, die diesem Schaumwein eine kräftige mineralische Note verleiht.